Nach dem 3:3 am Sonntag gegen Nierfeld richtet sich der Blick nun nach vorne. Am Sonntag ist man auswärts erneut gegen einen Aufsteiger gefordert, diesmal geht es zur TSV Feytal. Wer ist der Gegner und wie stehen die Vorzeichen zur Partie? Diese Fragen werden jetzt im Spieltagscheck beantwortet.
Der Gegner:
Es ist noch gar nicht allzu lange her, da spielte die TSV Feytal das Spiel um Platz 3 im Kreispokal. Genauer gesagt im Sommer 2018, damals unterlag man dem SV Bessenich mit 0:4. Es war das erste Jahr nach der Auflösung der Spielgemeinschaft mit dem SV Weyer und sofort zeigte sich, dass diese Mannschaft mit Spielern wie Dominik Brausch, Sven und Mirko Lepartz oder auch Sebastian Michels mittelfristig zu den stärksten auf Kreisebene gehören würde. Vier Jahre später ist davon nicht mehr viel übrig. Feytal zog sich nach der Saison 2019/20 aus der Kreisliga A zurück, um in der Kreisliga C einen Neuanfang zu starten. Dieses Vorhaben wurde im letzten Sommer mit dem zweiten Platz hinter Mechernich II und dem Aufstieg in die Kreisliga B belohnt. Im Sommer wurde zudem mit Dieter Höller ein erfahrener Coach verpflichtet, mit dem die Mission Klassenerhalt gelingen soll. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass dies kein leichtes Unterfangen wird. Nach 5 Spieltagen ziert die TSV das Ende der Tabelle.
Die Bilanz:
Ausgeglichener kann eine Bilanz kaum sein: Seit Beginn der Datenerfassung 2003 5 Siege auf beiden Seiten, dazu 4 Unentschieden. Mal schauen, welche Seite am Sonntag in Führung gehen kann. Letztmals war man in der Saison 2018/19 in einer Staffel. Damals hatte die TSV im Hinspiel mit 4:2 das bessere Ende für sich, das Rückspiel in Mutscheid ist eines der Spiele, was in den letzten Jahren heraussticht. Sechs Tore ein Platzverweis und ein verschossener Elfmeter zeugen von einem Spiel, wie es nicht oft vorkommt. Am Ende stand gegen den damals übermächtig erscheinenden Gegner ein 3:3, Paul Rawicki avancierte zum tragischen Helden. Nachdem er vom Punkt zum 1:1 ausgeglichen hatte, ließ er kurz vor Schluss die Riesenchance auf den Sieg aus elf Metern liegen. Dennoch war man sich nach Schlusspfiff einig: So ein Spiel sieht man an der Hardt höchstens alle paar Jahre.
Die Form:
Ist die Bilanz ausgeglichen, könnte die Form konträrer nicht sein. Schließlich trifft die einzig ungeschlagene Mannschaft auf das einzige Team, das noch auf einen Dreier wartet. Die SG ließ am Wochenende erstmals Punkte liegen. Die TSV hatte spielfrei, die Woche zuvor verlor man im Duell der Kellerkinder deutlich mit 2:6 gegen Eintracht Eifel. Gepunktet wurde gegen Nierfeld und Rotbachtal/Strempt und in beiden Spielen lag man bis fünf Minuten vor Abpfiff noch auf der Siegerstraße. Die Mannschaft von Dirk Kleefuß ist also gewarnt und muss die Aufgabe in Eiserfey mit 100 Prozent angehen. Wenn diese Saison in der Kreisliga B eins zeigt, dann dass jeder jeden schlagen kann.
Der Schiedsrichter:
Eine Premiere gibt es beim Unparteiischen. Zum ersten Mal leitet Michael Schindler ein Spiel der SG. Seit 2019 ist der Mann vom SSV Golbach aktiv und seit 2020 pfeift er auch in der Kreisliga B. Dennoch haben sich die Wege bis dato noch nicht gekreuzt, am Sonntag wird sich das ändern.
Das Personal:
Bei den Gästen könnte es zu einigen Änderungen im Personal kommen. Sowohl Julian Bodenbender, als auch Sören Henseler, der am Sonntag kurzfristig ausfiel, dürften zurückkehren und in die Startelf drängen. Auch mit Lars Kleefuß und Marko Jokic ist wieder in der ersten Elf zu rechnen (vorausgesetzt, das Auto springt an). Bei Michael Bungart muss man schauen, ob dieser nach Corona-Infektion wieder fit ist. Diese Breite im Kader dürfte dafür sorgen, dass auch von der Bank am Sonntag Power kommt. Bei der TSV sind keine Verletzungen und Sperren bekannt. Im Vergleich zum Spiel gegen Eifel könnte Michael Schneider zurückkehren, der in den ersten vier Saisonspielen stets durchspielte.
Schlüsselspieler des Gegners:
Pierre Winkler war eines der Gesichter des erfolgreichsten Kapitels in der Vereinsgeschichte des SV Nierfeld. Mit den Schwarz-Weißen spielte er Mittelrheinliga und schmiss Fortuna Köln aus dem Mittelrheinpokal. Im letzten Sommer kehrte der Mittelfeldspieler dann aufs Feld zurück, bei der TSV Feytal. In seinem einzigen Ligaspiel gelangen ihm direkt Tor und Vorlage, es war ein wichtiger Dreier auf dem Weg zum Aufstieg. In dieser Saison steht zwar bislang „nur“ ein Assist in fünf Einsätzen (alle über die vollen 90 Minuten), dennoch ist der inzwischen 37-jährige zu einem Fixpunkt im Spiel seiner Mannschaft geworden. An seinen fußballerischen Qualitäten dürfte Winkler auch im gehobenen Fußballeralter nichts eingebüßt haben und mit unter anderem Alexander Meißner oder Tim De Jong finden sich auch Spieler in der Offensive der TSV, die seine Zuspiele verwerten können.
Damit ist alles angerichtet für Sonntag. Auch diesmal wird wieder zu etwas ungewöhnlicher Zeit gespielt, ab 13:15 rollt der Ball in Eiserfey. Über Auswärtssuport würden wir uns sehr freuen.