Spieltagscheck #12.5: SG Mutscheid/Effelsberg/Houverath: TSV Feytal

Nach zwei nicht von Erfolg gekrönten Auswärtspartien steht am Gründonnerstag für die SG Mutscheid/Effelsberg/Houverath das erste Heimspiel im Jahr 2023 an. Im inzwischen fünften (!) Versuch soll das Spiel zwischen der SG und dem TSV Feytal nun endlich stattfinden.  Einen Spieltagscheck zum Duell mit den Blau-Gelben gibt es zwar bereits, jedoch ist bei den Gästen in der Winterpause nun so viel passiert, inklusive neuem Trainer und einer Hand voll Zu- und Abgänge, dass es sich anbietet, den Gegner nochmal genauer zu beleuchten. Viel Spaß beim Lesen!

Der Gegner:

Es ist noch gar nicht allzu lange her, da spielte die TSV Feytal das Spiel um Platz 3 im Kreispokal. Genauer gesagt im Sommer 2018, damals unterlag man dem SV Bessenich mit 0:4. Es war das erste Jahr nach der Auflösung der Spielgemeinschaft mit dem SV Weyer und sofort zeigte sich, dass diese Mannschaft mit Spielern wie Dominik Brausch, Sven und Mirko Lepartz oder auch Sebastian Michels mittelfristig zu den stärksten auf Kreisebene gehören würde. Vier Jahre später ist davon nicht mehr viel übrig. Feytal zog sich nach der Saison 2019/20 aus der Kreisliga A zurück, um in der Kreisliga C einen Neuanfang zu starten. Dieses Vorhaben wurde im letzten Sommer mit dem zweiten Platz hinter Mechernich II und dem Aufstieg in die Kreisliga B belohnt. Im Sommer wurde zudem mit Dieter Höller ein erfahrener Coach verpflichtet, mit dem die Mission Klassenerhalt gelingen sollte. Dieser ist jedoch nach einer halben Saison bereits wieder Geschichte. Mit Christoph Poensgen steht nun ein ehemaliger Spieler, der auch bereits als Trainer der zweiten Mannschaft arbeitete, an der Seitenlinie. Unterstützt wird er von Kurt Quednau. Den beiden steht eine echte Mammutaufgabe bevor: Mit gerade einmal 2 Punkten aus 10 Spielen belegt der TSV den letzten Platz in der Liga.

Die Bilanz:

Ausgeglichener kann eine Bilanz kaum sein: Seit Beginn der Datenerfassung 2003 5 Siege auf beiden Seiten, dazu 4 Unentschieden. Mal schauen, welche Seite am Donnerstag in Führung gehen kann. Letztmals war man in der Saison 2018/19 in einer Staffel. Damals hatte die TSV im Hinspiel mit 4:2 das bessere Ende für sich, das Rückspiel in Mutscheid ist eines der Spiele, was in den letzten Jahren heraussticht. Sechs Tore ein Platzverweis und ein verschossener Elfmeter zeugen von einem Spiel, wie es nicht oft vorkommt. Am Ende stand gegen den damals übermächtig erscheinenden Gegner ein 3:3, Paul Rawicki avancierte zum tragischen Helden. Nachdem er vom Punkt zum 1:1 ausgeglichen hatte, ließ er kurz vor Schluss die Riesenchance auf den Sieg aus elf Metern liegen. Dennoch war man sich nach Schlusspfiff einig: So ein Spiel sieht man an der Hardt höchstens alle paar Jahre.

Die Form:

Beide Teams sind noch ohne Punkte im neuen Jahr. Die Gäste verloren ihr einziges Pflichtspiel in diesem Kalenderjahr deutlich mit 4:1 beim Mitaufsteiger aus Nierfeld. Die SG zeigte nach der Niederlage gegen Schöneseiffen eine gute Reaktion und hätte bei der SG 92 einen Punktgewinn verdient gehabt. Dennoch darf man die Augen nicht davor verschließen, dass von den letzten sieben Ligaspielen nur eins gewonnen wurde. Es wird also nochmal höchste Zeit für ein Erfolgserlebnis!

Der Schiedsrichter:

Neben dem Gegner ist auch der Unparteiische eine große Unbekannte. Ich glaube schon, dass ich viele Schiedsrichter im Kreis kenne, der Name Benjamin Rössel sagte mir jedoch so gar nichts. Und siehe da: sonderlich viel Erfahrung hat der Mann an der Pfeife tatsächlich noch nicht gesammelt (was natürlich nichts Schlechtes bedeuten muss). Seit dieser Saison steht Rössel als Schiedsrichter auf dem Platz, bislang stehen gerade einmal zwei Spiele in seiner Vita.

Das Personal:

Trotz des Termins unter der Woche wird der Kader der SG morgen größer sein als bei den ersten zwei Auftritten in diesem Jahr. Christopher Bellstädt und Jan Schäfer fehlen sicher, fraglich sind noch Jan Dederichs und Marius Königsfeld. Dafür weilt Lukasz Zsibrita einmal mehr auf Heimaturlaub und wird die SG unterstützen. Einen besseren Termin hätte er sich kaum aussuchen können, da die Abwehrzentrale der SG weiterhin dünn besetzt ist. Auch bei Leon Schäfer, der in dieser Woche erstmals wieder mit der Mannschaft trainierte, wird es allenfalls für einen Kurzeinsatz reichen. Bei Feytal hat sich einiges getan. Die Nummer 1 Patrick Mack hat sich im Winter der TuS Mechernich angeschlossen. Auch Pierre Winkler und Tim Busch verließen den TSV. Auf der Zugangsseite stehen dafür insgesamt 8 Spieler: Markus Ackermann (SG Bürvenich/Schwerfen), Markus Schmidt und Lukas Quednau (beide SV Weyer), Enrique Kops (SG Rotbachtal/Strempt II), Dieter Hilgers (SG Blankenheimerdorf), Marko Grbesa (eigene Jugend), Sebastian Michels und Rene Kirchner (beide reaktiviert). Am Sonntag dürfte also eine Mannschaft auf dem Platz stehen, die sich in einigen Positionen von der Truppe unterscheidet, die noch in der Hinrunde in Blau-Gelb auflief.

Schlüsselspieler:

Gemessen an der Weltbevölkerung gibt es nur wenige Menschen, die Tore gegen amtierende Champions League-Viertelfinalisten gemacht haben. Einen solchen Spieler in der Kreisliga B anzutreffen, ist sehr unwahrscheinlich. Als der FC Malaga (ja, die waren mal im CL-Viertelfinale, alle Dortmunder werden sich erinnern) im Sommer 2013 ein Trainingslager in Bitburg hatte, absolvierte er ein Testspiel gegen den damaligen Bezirksligisten Kaller SC. Die Eifeler verloren am Ende mit 7:1, gingen jedoch mit einem Unentschieden in die Kabine und waren früh in der Partie sogar in Führung gegangen. Torschütze war Sebastian Michels, der seit Winter wieder für den TSV Feytal aufläuft. Über viele Jahre war der Mittelfeldmann oberhalb der Kreisebene aktiv, neben dem Kaller SC unter anderem auch vor ein paar Spielzeiten für den TSV Schönau. Für Feytal, beziehungsweise die vorher bestehende SG Feytal/Weyer absolvierte Michels bereits zwischen 2015 und 2019 71 Ligaspiele, in denen er 19 Treffer erzielte. Trotz seines inzwischen für Fußballer fortgeschrittenen Alters von 38 Jahren erhöht er das Niveau der Gäste enorm und könnte den abgewanderten Pierre Winkler als Taktgeber in der Mittelfeldzentrale ersetzen.

 

Das war der Spieltagscheck zum TSV Feytal. Angesichts des ersten Heimspiels im neuen Jahr und des bevorstehenden Feiertags würden wir uns sehr über möglichst viele Zuschauer freuen. Lasst uns unter Flutlicht eine besondere Atmosphäre erschaffen und die drei Punkte hierbehalten. Anpfiff in Houverath ist um 19:30.

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